Lebenskette Maria Montessori
(1870-1952)
Geburt und Kindheit
Geburt am 31. August in Chiaravalle bei Ancona; Maria Montessori wächst seit 1875 in Rom auf. Besuch einer naturwissenschaftlich-technischen Jungenschule, deren Abschluss zum Universitätsstudium berechtigt.
Zulassung zum klinischen Studium der Medizin
Nach erfolgreich abgelegten Prüfungen und Überwindung behördlicher Widerstände Zulassung zum klinischen Studium der Medizin. Dabei Ausschluss von regulären Sezierkursen; darf im Anatomiesaal nur ohne ihre männlichen Kommilitonen arbeiten.
Spezialisierung auf Kinderheilkunde
Arbeit als Hilfsassistenzärztin
Promotion als erste Ärztin Italiens
Promotion als erste Ärztin Italiens. Assistenzärztin in der Chirurgie am „Ospedale Santo Spirito“ in Sassio. Besuch in Deutschland als Referentin auf dem Internationalen Frauenkongress in Berlin; Vorträge zur Frauenemanzipation.
Eröffnung einer Privatpraxis
Nationale Pedagogenkongress in Turin
Vorträge über ihre Eziehungsmethode
Arbeit an der Psychiatrischen Klinik in Rom
Bruch mit Dr. Montesano
Beginn eines Zweitstudiums
Vorlesungen über Anthropologie und Biologie
Eröffnung des ersten Kinderhauses
Eröffnung eines Kinderhauses in Mailand
Erste Ausbildungskurs für Erzieher
Publiziert zweites Buch
Die Montessori-Methode verbreitet sich
Gründung der englischen Montessori-Gesellschaft.
Ersten internationalen Ausbildungskurs
„II Metodo“ erscheint mittlerweile in zehn Sprachen, in Deutschland unter dem Titel „Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter“ (spätere Ausgabe: „Die Entdeckung des Kindes“). Maria Montessori hält in ihrer Wohnung in Rom den ersten internationalen Ausbildungskurs ab. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Königin Mutter und des „Nationalen Montessori-Komitees“. Der Kursus wird von Teilnehmern aus allen Kontinenten besucht. Bei diesem Ausbildungskurs präsentiert Maria Montessori erstmals Teile des Materials zum Dezimalsystem sowie geometrisches Material. Erste Reise in die USA auf Einladung der Anfang des Jahres gegründeten „Montessori Education Society“, Maria Montessori gelingt damit der internationale Durchbruch. Maria Montessori nimmt ihren Sohn Mario zu sich.
Zweiter internationalen Ausbildungskurs
Zweite Reise nach USA
Zweite Reise nach USA, in Begleitung ihres Sohnes Mario; hält einen Ausbildungskurs ab. Auf der „Panama-Ausstellung“ in San Francisco arbeitet eine Montessori-Klasse (in einem Glaspavillon) vor den Augen der Besucher. Entwurf eines Memorandums: „Allgemeine Regeln für die Bildung einer autorisierten Montessori-Gesellschaft“, das die Führung der nationalen Montessori-Gesellschaften und die Lehrerausbildung durch Maria Montessori vorsieht. Allmählicher Niedergang der Montessori-Bewegung in den USA (Wiederbelebung erst nach 1950).
Aufgabe der Professur
Briefwechsel mit Sigmund Freud
Einführung der Montessori-Methode an öffentlichen Schulen
Reise nach Grossbritannien
Internationalen Vorträge
Gründung des „Weltbundes für Erneuerung der Erziehung“
Gründung des ersten Kinderhauses in Wien
Ehrendoktorwürde
Ehrendoktorwürde „Hon.D.Litt. (Durham)“ der Universität Durham. Ausbildungskurse in London und den Niederlanden.
Viermonatiger Ausbildungskurs in Amsterdam
Die holländische Montessori-Gesellschaft bringt die Vierteljahreszeitschrift „The Call of Education“ heraus, welche die gesamte Montessori-Bewegung repräsentieren soll. Nach der Begegnung mit Benito Mussolini (der 1922 an die Macht gekommen war), wird allgemein die Montessori-Methode in den italienischen Schulen eingeführt und die Montessori-Pädagogik zur nationalen Erziehungstheorie Italiens erklärt. Erster Besuch des Kinderhauses Troststraße in Wien; Beginn der Zusammenarbeit und Freundschaft mit den Montessori-Pädagoginnen Lili Roubiczek (Peller), Lisi Herbatschek (Braun), Franziska Prager u.a.
Gründung der „Deutschen Montessori-Gesellschaft“
Vorträge in Wien. Ausbildungskurs in London. Gründung der „Deutschen Montessori-Gesellschaft“ in Berlin.
Reise nach Südamerika
Empfang am englischen Königshof
Erscheinen des Buchs „Das Kind in der Familie“
Erscheinen des Buchs „Das Kind in der Familie“ in Wien, das auf ihren Vorträgen von 1923 in Brüssel beruht.
Bau einer Montessori-Lehrerausbildungsstätte
Einrichtung einer höheren Schule nach Montessori-Grundsätzen
Einrichtung einer höheren Schule nach Montessori-Grundsätzen in Amsterdam; bald folgen drei weitere Montessori-Lyceen in Rotterdam, Den Haag und DeBilt. Ausbildungskurs in Rom. Vorträge in Wien; dabei lernt Maria Montessori Anna Freud (Tochter von Sigmund Freud) kennen.
Mahatma Gandhi besucht die Montessori Vereinigung
Grosser Montessori-Kongress in Rom
Zerschlagung der deutschen Montessori-Bewegung
Schliessung aller Montessori-Schulen in Italien
Gründung eines Ausbildungszentrums in Amsterdam
Sechster internationaler Montessori-Kongress
Siebter internationaler Montessori-Kongress
Reise nach Indien
Allindische Montessori-Konferenz
Rückkehr nach Europa
Eröffnung eines Montessori-Zentrums in London
Ausbildungskurse in Indien
Ausbildungskurse in Pakistan
Vorschlag für den Friedensnobelpreis
Letzter von Maria Montessori geleiteter Ausbildungskurs
Neunter internationaler Montessori-Kongress in London. Letzter von Maria Montessori geleiteter Ausbildungskurs in Innsbruck.
Tod
Maria Montessori stirbt am 6. Mai in Nordwijk aan Zee; Beisetzung auf dem dortigen katholischen Friedhof. Ihr Sohn Mario Montessori führt Maria Montessoris Lebenswerk weiter.
Quelle:
Montessori Lehrmaterialien 1913-1935
Möbel und Architektur
Herausgegeben von Thomas Müller und Romana Schneider
Prestel Verlag München
Bearbeitet von Karin Truttmann