Lebenskette Maria Montessori

(1870-1952)

1870
1870

Geburt und Kindheit

Geburt am 31. August in Chiaravalle bei Ancona; Maria Montessori wächst seit 1875 in Rom auf. Besuch einer naturwissenschaftlich-technischen Jungenschule, deren Abschluss zum Universitätsstudium berechtigt.

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1892
1892

Zulassung zum klinischen Studium der Medizin

Nach erfolgreich abgelegten Prüfungen und Überwindung behördlicher Widerstände Zulassung zum klinischen Studium der Medizin. Dabei Ausschluss von regulären Sezierkursen; darf im Anatomiesaal nur ohne ihre männlichen Kommilitonen arbeiten.

1894
1894

Spezialisierung auf Kinderheilkunde

Spezialisierung auf Kinderheilkunde. Preis der Abteilung Pathologie.
1895
1895

Arbeit als Hilfsassistenzärztin

Gewinnt einen Wettbewerb um eine vorzeitige Klinik-Assisten­tenstelle. Bis 1896 Arbeit als Hilfsassistenzärztin am Frauenkrankenhaus „San Salvatore al Laterano“ in Rom und am Männerkrankenhaus „Ospedale Santo Spirito“ in Sassio, ferner in der Ambulanz des römischen Kinderkrankenhauses; assistiert bei Operationen auf der Unfallstation.
1896
1896

Promotion als erste Ärztin Italiens

Promotion als erste Ärztin Italiens. Assistenzärztin in der Chirurgie am „Ospedale Santo Spirito“ in Sassio. Besuch in Deutschland als Referentin auf dem Internationalen Frauenkongress in Berlin; Vorträge zur Frauenemanzipation.

1897
1897

Eröffnung einer Privatpraxis

Einstellung als Assistenzärztin am Krankenhaus „San Giovanni“, das der Universität Rom untersteht. Beginn des allmählichen Übergangs von der Medizin zur Heilpädagogik und Normalerziehung (bis 1906). Assistenzstelle an der Psychiatrischen Klinik der Universität Rom; Beginn der Beziehung zu Dr. Giuseppe Montesano. Besuch von Irrenanstalten zur Auswahl von Kindern für die Behandlung an ihrer Klinik. Intensives Studium der Werke zwei in Vergessenheit geratener französischer Ärzte des 19. Jahrhunderts Jean-Marc Gaspard Itard und seines Schülers Edouard Séguin. Vortrag auf dem internationalen Ärztekongress in Turin über die Ursachen von Kriminalität und den Zusammenhang von Ver­brechen, sozialer Not und fehlender Schulreform.
1898
1898

Nationale Pedagogenkongress in Turin

Vortrag auf dem nationalen Pädagogenkongress in Turin: Forderung nach Beseitigung sozialer Missstände durch Schulre­formen, insbesondere der Reform der Erziehung geistig behinder­ter Kinder. Darstellung der Lehren Itards und Séguins sowie eige­ner Erfahrungen in der Erziehung des Intellekts durch Schulung der Sinne aus ihrer Praxis mit behinderten Kindern. Geburt des Sohnes Mario. Der Vater ist Dr. Montesano. Die Mutter zieht das Kind nicht selbst auf.
1899
1899

Vorträge über ihre Eziehungsmethode

Vorträge über ihre Methode zur Erziehung behinderter Kinder am Lehrerbildungsinstitut des „Collegio Romano“. Vorträge im Auftrag der „Lega nazionale per la educazione dei fanciulli deficienti“ (nationale Liga für die Erziehung behinderter Kinder) in Mailand, Padua, Venedig und Genua. Wahl ins Kuratorium der Liga; deren Repräsentantin auf dem Frauenkongress in Rom. Vorträge in London; Empfang bei Queen Victoria. Dozentur (als Ärztin) am Lehrerinnenausbildungsinstitut in Rom, Vorlesungen über Hygiene und Anthropologie.
1900
1900

Arbeit an der Psychiatrischen Klinik in Rom

Arbeit an der Psychiatrischen Klinik in Rom. Die Liga eröffnet ein medizinisch-pädagogisches Institut mit Modellschule zur Ausbildung von Lehrern für geistig behinderte Kinder. Die Leitung erhält Maria Montessori, ihr Stellvertreter wird Dr. Montesano (inzwischen Leiter des römischen Irrenhau­ses). Über zwei Jahre experimentiert Maria Montessori an der Modellschule mit sinnesaktivierenden Materialien. Es gelingt, einige der geistig behinderten Kinder so zu fördern, dass sie glei­che Leistungen wie normal intelligente Schulkinder aufweisen.
1901
1901

Bruch mit Dr. Montesano

Bruch mit Dr. Montesano; Maria Montessori verlässt das Ausbildungsinstitut.
1902
1902

Beginn eines Zweitstudiums

Neben ihren Tätigkeiten Beginn eines Zweitstudiums der Pädagogik, Experimentalpsychologie und Anthropologie. Auf dem zweiten nationalen Pädagogenkongress in Neapel stellt sie Séguins und ihre Methode heilpädagogischer Betreuung vor.
1904
1904

Vorlesungen über Anthropologie und Biologie

Bis 1908 Vorlesungen über Anthropologie und Biologie am Pädagogischen Institut der Universität Rom.
1907
1907

Eröffnung des ersten Kinderhauses

Eröffnung des ersten Kinderhauses (Casa dei Bambini), in der Via dei Marsi 58 im Stadtteil San Lorenzo von Rom; über 50 verwahr­loste Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren treten bei der Eröffnung am 6. Januar (Fest der Erscheinung des Herrn) an. Initiator der „Bewahranstalt“ ist eine Wohnungsbaugesellschaft, die sanierte Mietshäuser vor unbeaufsichtigten Kindern „schützen“ will. Maria Montessori wird das Kinderhaus zwei Jahre lang selbst leiten.
1908
1908

Eröffnung eines Kinderhauses in Mailand

Eröffnung des Kinderhauses in der Via Solari in Mailand unter Leitung von Anna Maccheroni.
1909
1909

Erste Ausbildungskurs für Erzieher

Maria Montessori hält ersten Ausbildungskurs für Erzieher über ihre Methode in der „Villa Montesca“ der generösen Barone Franchetti ab. Danach schreibt sie mit deren finanzieller Unterstützung innerhalb eines Monats ihr erstes Buch „Il Metodo della Pedagogia Scientifica applicato all’educazione infantile nelle Case dei Bambini“, das in Città di Castello (Perugia) erscheint und in den nächsten Jahren in mehr als 20 Sprachen übersetzt werden wird. Der erste Kursus zählt 70 Teilnehmer. Zwei weitere Kurse werden im Fran­ziskanerinnenkloster in der Via Giusti in Rom abgehalten, wo sich ein Modell-Kinderhaus befindet.
1910
1910

Publiziert zweites Buch

Zweites Buch: „L’Antropologia pedagogica“ (Pädagogische Anthropologie).
1911
1911

Die Montessori-Methode verbreitet sich

Die Montessori-Methode wird bereits in englischen und argentinischen Schulen praktiziert und in italienischen und Schweizer Grundschulen eingeführt. Gründung von Modellschulen in Paris, New York und Boston. Professur am römischen Ausbildungsinstitut für Lehrerinnen. Maria Montessori gibt ihre Lehrtätigkeit am Pädagogischen Institut der Universität und ihre Arztpraxis auf, um sich aus­schließlich ihrer Methode und deren Verbreitung unter Wahrung ihrer finanziellen Interessen zu widmen.
1912
1912

Gründung der englischen Montessori-Gesellschaft.

Die englische Fassung von „II Metodo“ erscheint in den USA in einer Auflage von 5.000 Exemplaren, die innerhalb weniger Tage vergriffen sind; Gründung eines Montessori-Komitees. Gründung der englischen Montessori-Gesellschaft.
1913
1913

Ersten internationalen Ausbildungskurs

„II Metodo“ erscheint mittlerweile in zehn Sprachen, in Deutsch­land unter dem Titel „Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter“ (spätere Ausgabe: „Die Entdeckung des Kindes“). Maria Montessori hält in ihrer Wohnung in Rom den ersten internationalen Ausbildungskurs ab. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Königin Mutter und des „Natio­nalen Montessori-Komitees“. Der Kursus wird von Teilnehmern aus allen Kontinenten besucht. Bei diesem Ausbildungskurs präsentiert Maria Montes­sori erstmals Teile des Materials zum Dezimalsystem sowie geo­metrisches Material. Erste Reise in die USA auf Einladung der Anfang des Jahres gegründeten „Montessori Education Society“, Maria Montessori gelingt damit der internationale Durchbruch. Maria Montessori nimmt ihren Sohn Mario zu sich.

1914
1914

Zweiter internationalen Ausbildungskurs

Zweiter internationaler Ausbildungskurs in Rom. In New York erscheint Montessoris zweites Buch zur Methode „Dr. Montessori’s Own Handbook“ (deutsch: „Mein Handbuch“).
1915
1915

Zweite Reise nach USA

Zweite Reise nach USA, in Begleitung ihres Sohnes Mario; hält einen Ausbildungskurs ab. Auf der „Panama-Ausstellung“ in San Francisco arbeitet eine Montessori-Klasse (in einem Glaspavillon) vor den Augen der Besucher. Entwurf eines Memorandums: „Allgemeine Regeln für die Bildung einer autorisierten Montessori-Gesellschaft“, das die Füh­rung der nationalen Montessori-Gesellschaften und die Lehrer­ausbildung durch Maria Montessori vorsieht. Allmählicher Niedergang der Montessori-Bewegung in den USA (Wiederbelebung erst nach 1950).

1916
1916

Aufgabe der Professur

Aufgabe der Professur. Übersiedlung nach Barcelona auf Einladung der Stadtverwal­tung; Barcelona bleibt Wohnsitz bis zum Putsch General Francos (1936). Vierter internationaler Ausbildungskurs in Barcelona. Einrichtung einer Montessori-Modellschule und einer Kapelle für Kinder sowie eines Ausbildungsinstituts für Lehrkräfte in Bar­celona mit Unterstützung der katalanischen Regionalverwaltung (1924 von der spanischen Regierung geschlossen). Als drittes Buch zur Montessori-Pädagogik erscheint die An­wendung der Methode für Grundschulkinder „L’autoeducazione neue Scuole Elementari“ (deutsch: „Montessori-Erziehung für Schulkinder“, später: „Schule des Kindes“).
1917
1917

Briefwechsel mit Sigmund Freud

Vorträge in New York und den Niederlanden. Gründung der niederländischen Montessori-Gesellschaft. Briefwechsel mit Sigmund Freud; 1936 wird sich Maria Montessori in ihrem Buch „The Secret of Childhood“ kritisch mit der „Psychoanalyse“ auseinandersetzen.ue Scuole Elementari“ (deutsch: „Montessori-Erziehung für Schulkinder“, später: „Schule des Kindes“).
1918
1918

Einführung der Montessori-Methode an öffentlichen Schulen

Einführung der Montessori-Methode an 20 öffentlichen Schulen in Neapel. Privataudienz bei Papst Benedikt XV.
1919
1919

Reise nach Grossbritannien

Reise nach Großbritannien. Ausbildungskurs in London, erstmals fortan praktiziertes Ver­fahren: 50 Stunden Vortrag, 50 Lehrstunden über das Material, 50 Stunden Beobachtung durch Hospitation in Montessori-Klassen. Gründung des „Deutschen Montessori-Komitees“ in Berlin.
1920
1920

Internationalen Vorträge

Vorträge an der Universität Amsterdam: erstmals umreißt Maria Montessori ihre Pädagogik für die Sekundarschule; Gründung eines Komitees niederländischer Hochschul-angehöriger, das sich mit der Anwendung der Montessori-Methode auf Geschichte, Geographie und Naturwissenschaft beschäftigt. Vorträge in Paris, Mailand und Rom.
1921
1921

Gründung des „Weltbundes für Erneuerung der Erziehung“

Ausbildungskurse in London und Mailand. Auseinandersetzungen mit der englischen Montessori-Gesell­schaft, die mehr Selbständigkeit will. Gründung des „Weltbundes für Erneuerung der Erziehung“, in dem Maria Montessori mitarbeitet und mit führenden Reform­pädagogen der damaligen Zeit in Auseinandersetzung tritt. Gründung der „Gesellschaft der Freunde und Förderer der Montessori-Methode in Deutschland e.V.“ in Berlin.
1922
1922

Gründung des ersten Kinderhauses in Wien

Ausbildungskurs in London. Vorträge in Neapel und Berlin. Es erscheint „I bambini viventi nella Chiesa“, Maria Montessoris erstes Buch zur katholischen Liturgie aus der Sicht kleiner Kinder. Gründung des ersten Kinderhauses in Wien durch Lili Roubiczck.
1923
1923

Ehrendoktorwürde

Ehrendoktorwürde „Hon.D.Litt. (Durham)“ der Universität Durham. Ausbildungskurse in London und den Niederlanden.

1924
1924

Viermonatiger Ausbildungskurs in Amsterdam

Die holländische Montessori-Gesellschaft bringt die Viertel­jahreszeitschrift „The Call of Education“ heraus, welche die gesamte Montessori-Bewegung repräsentieren soll. Nach der Begegnung mit Benito Mussolini (der 1922 an die Macht gekommen war), wird allgemein die Montessori-Methode in den italienischen Schulen eingeführt und die Montessori-Pädagogik zur nationalen Erziehungstheorie Italiens erklärt. Erster Besuch des Kinderhauses Troststraße in Wien; Beginn der Zusammenarbeit und Freundschaft mit den Montessori-Pädagoginnen Lili Roubiczek (Peller), Lisi Herbatschek (Braun), Franziska Prager u.a.

1925
1925

Gründung der „Deutschen Montessori-Gesellschaft“

Vorträge in Wien. Ausbildungskurs in London. Gründung der „Deutschen Montessori-Gesellschaft“ in Berlin.

1926
1926

Reise nach Südamerika

Kurse in Mailand, Spanien, Frankreich und Berlin sowie in den Niederlanden und Österreich. Reise nach Südamerika und Besuch in Buenos Aires, La Plata und Cordoba. In die Neuauflage von „Il Metodo“ wird ein eigenes Kapitel über die religiöse Erziehung aufgenommen.
1927
1927

Empfang am englischen Königshof

Empfang am englischen Königshof als Höhepunkt der öffent­lichen Anerkennung, die Maria Montessori in Großbritannien erfährt. Zwischen 1920 und 1930 besucht sie dieses Land jedes Jahr, hält an mehreren Orten Ausbildungskurse ab sowie Vorle­sungen in London, Manchester und Edinburgh. Mitte der dreißi­ger Jahre gibt es in England über 1000 Montessori-Einrichtungen. Privataudienz bei Mussolini. Das italienische Erziehungsministerium stellt die Übereinstim­mung von Faschismus und Montessori-Methode fest. Geplant wird ein Lehrerausbildungsinstitut auf der Grundlage der Montessori-Pädagogik.
1928
1928

Erscheinen des Buchs „Das Kind in der Familie“

Erscheinen des Buchs „Das Kind in der Familie“ in Wien, das auf ihren Vorträgen von 1923 in Brüssel beruht.

1929
1929

Bau einer Montessori-Lehrerausbildungsstätte

Bau einer Montessori-Lehrerausbildungsstätte mit Montessori-Modellschule in Rom; Zusammenarbeit von Maria Montessori mit den zuständigen Architekten. Erster internationaler Montessori-Kongress in Helsingor (Dänemark). Gründung der „Association Montessori Internationale“ (AMI) mit Sitz in Berlin (bis 1935, danach Amsterdam) gemeinsam mit Sohn Mario. Gründung des „Vereins Montessori-Pädagogik Deutschlands e.V.“ in Berlin.
1930
1930

Einrichtung einer höheren Schule nach Montessori-Grundsätzen

Einrichtung einer höheren Schule nach Montessori-Grundsätzen in Amsterdam; bald folgen drei weitere Montessori-Lyceen in Rotterdam, Den Haag und DeBilt. Ausbildungskurs in Rom. Vorträge in Wien; dabei lernt Maria Montessori Anna Freud (Tochter von Sigmund Freud) kennen.

1931
1931

Mahatma Gandhi besucht die Montessori Vereinigung

Erneut internationaler Ausbildungskurs in Rom. Vorträge in Berlin. Besuch des Führers der indischen Unabhängigkeitsbewegung Mahatma Gandhi bei der italienischen Montessori-Vereinigung „Opera Montessori“ in Rom.
1932
1932

Grosser Montessori-Kongress in Rom

Großer Montessori-Kongress in Rom unter Schirmherrschaft Mussolinis. Zweiter internationaler Montessori-Kongress in Nizza. Vortrag vor dem Völkerbund in Genf über „Erziehung und Frieden“ (im selben Jahr veröffentlicht).
1933
1933

Zerschlagung der deutschen Montessori-Bewegung

Beginn der Zerschlagung der deutschen Montessori-Bewegung durch die Nationalsozialisten. Dritter internationaler Montessori-Kongress in Amsterdam. Ausbildungskurse in London, Dublin und Barcelona.
1934
1934

Schliessung aller Montessori-Schulen in Italien

Vierter internationaler Montessori-Kongress in Rom. Nach Konflikten mit den faschistischen System Schließung aller Montessori-Schulen in Italien „von einem auf den anderen Tag“ (Rita Kramer).
1936
1936

Gründung eines Ausbildungszentrums in Amsterdam

Letzter Vortrag in Wien. Putsch General Francos, Maria Montessori flieht aus Barcelona. Neuer Wohnsitz bis 1939 wird Amsterdam; Gründung eines Ausbildungszentrums mit Modellschule (Einsatz von Materialien zur „Kosmischen Erziehung“) in Laren bei Amsterdam; Umzug der AMI; um diese Zeit über 200 Montessori-Schulen in den Niederlanden. Fünfter Montessori-Kongress in Oxford; Entwicklung weiterer Prinzipien der Montessori-Pädagogik für Sekundarschulen („Kosmische Erziehung“). In London erscheint ihr Buch „The Secret of Childhood“ (deutsch: „Kinder sind anders“).
1937
1937

Sechster internationaler Montessori-Kongress

Sechster internationaler Montessori-Kongress in Kopenhagen; Maria Montessori referiert über „Erziehung für den Frieden“.
1938
1938

Siebter internationaler Montessori-Kongress

Siebter internationaler Montessori-Kongress in Edinburgh; Maria Montessori hält dort auch einen Ausbildungskurs ab. Rede an der Pariser Universität Sorbonne: einer der zahlreichen Appelle für den Frieden.
1939
1939

Reise nach Indien

Maria Montessori verlässt zusammen mit ihrem Sohn und seiner Familie Holland. Reise nach Indien zu einem Ausbildungskurs auf Einladung der Theosophischen Gesellschaft, die mit der Montessori-Methode erfolgreich gegen den Analphabetismus kämpft. Der Aufenthalt, nur für ein halbes Jahr geplant, verlängert sich wegen des Krieges bis 1946. Maria Montessoris Interessen richten sich zunehmend auf die Kleinstkindphase und die Sprachentwicklung. Wichtige Teile ihres Spätwerks entstehen in Indien; so entwickelt sie zusammen mit ihrem Sohn Mario das Konzept der „Kosmischen Erziehung“ weiter und erprobt es in der Praxis.
1945
1945

Allindische Montessori-Konferenz

Erste allindische Montessori-Konferenz in Jaipur.
1946
1946

Rückkehr nach Europa

Rückkehr nach Europa. Ausbildungskurs in London; Besuch in Schottland.
1947
1947

Eröffnung eines Montessori-Zentrums in London

Eröffnung eines Montessori-Zentrums in London. Italienreise: Reaktivierung der Montessori-Gesellschaft, Beginn der Neugründung von Montessori-Einrichtungen. Ablehnung einer ihr angetragenen Professur in Berlin. Ausbildungskurse in den indischen Städten Adyar, Ahmedabad und Bombay.
1948
1948

Ausbildungskurse in Indien

Ausbildungskurse in Adyar und Poona. Reise ins indische Gwalior; Einrichtung einer Modellschule. Besuch des Montessori-Ausbildungszentrums mit Schule in Colombo (Sri Lanka). „De L’enfant à l’adolescent“ (deutsch: „Von der Kindheit zur Jugend“). In diesem Werk ist Maria Montessoris Entwurf einer Sekundarschul-Pädagogik niedergelegt.
1949
1949

Ausbildungskurse in Pakistan

Einmonatiger Ausbildungskurs in Pakistan. Endgültige Rückkehr nach Europa. Achter internatioaler Montessori-Kongress in San Remo. Erscheinen des Buches „The Absorbent Mind“ in Indien. Letztes selbst von ihr herausgegebenes größeres Werk „Formazione dell’uomo“ (deutsch: „Über die Bildung des Menschen“).
1950
1950

Vorschlag für den Friedensnobelpreis

Vorschlag für den Friedensnobelpreis (erneut 1951). Reise zu Vorträgen nach Norwegen und Schweden. Internationale Konferenz in Amsterdam zu Ehren Maria Montessoris 80. Geburtstag mit dem Hauptthema „Kosmische Erziehung“. Reise nach Perugia, Chiaravalle und Mailand.
1951
1951

Letzter von Maria Montessori geleiteter Ausbildungskurs

Neunter internationaler Montessori-Kongress in London. Letzter von Maria Montessori geleiteter Ausbildungskurs in Innsbruck.

1952
1952

Tod

Maria Montessori stirbt am 6. Mai in Nordwijk aan Zee; Beisetzung auf dem dortigen katholischen Friedhof. Ihr Sohn Mario Montessori führt Maria Montessoris Lebenswerk weiter.

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Quelle:

Montessori Lehrmaterialien 1913-1935
Möbel und Architektur

Herausgegeben von Thomas Müller und Romana Schneider

Prestel Verlag München

Bearbeitet von Karin Truttmann